Rima Hyginus

Die Mondoberfläche wirkt bunt, weil die Farben verstärkt wurden. Die Farben zeigen verschiedene mineralische Zusammensetzungen. Teile sind gebirgig, andere sind flach, dazwischen sind Krater und eigenartige Rillen verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Vincenzo Mirabella

Rima Hyginus ist eine eindrucksvolle, etwa 220 Kilometer lange Spalte nahe des Zentrums der Vorderseite des Mondes. Sie ist im Teleskop leicht zu erkennen und erstreckt sich in dieser Nahansicht des Mondes von links oben nach rechts unten. Das Bild wurde farbverstärkt, um die mineralogische Zusammensetzung des Mondbodens darzustellen.

In der Nähe des Zentrums der engen Kluft befindet sich der Mondkrater Hyginus. Er hat einen Durchmesser von etwa 10 Kilometern und ist in Wirklichkeit eine vulkanische Caldera, also einer der größeren Krater auf der Mondoberfläche, die nicht durch Einschläge entstanden sind.

Rima Hyginus ist mit kleinen Löchern übersät, die durch den Einsturz der Oberfläche entstanden sind. Die Spalte selbst hat sich wahrscheinlich durch Spannungen beim Aufquellen und in sich Zusammenfallen von Magma entlang einer langen Oberflächenverwerfung gebildet. Die faszinierende Region war ein möglicher Landeplatz für die abgesagte Apollo-19-Mission.

Vortrag in der Wiener Urania, 7. März 2025, 19:30-21 Uhr: Was sich am Himmel tut

Zur Originalseite

Die Milchstraße über den australischen Pinnacles

Über einer Landschaft mit spitzen Felstürmchen breitet sich ein Nachthimmel aus. Das Band der Milchstraße wölbt sich oben. Hell schimmerndes Zodiakallicht verbindet die Landschaft mit dem Himmel.

Bildcredit und Bildrechte: Michael Goh

Wie seltsam ist diese Welt? Es ist die Erde. Vorne im Bild finden sich die Zinnen (Pinnacles in der Pinnacle-Wüste). Es sind die ungewöhnlichen Felstürme des Nambung National Park in West-Australien. Sie bestehen aus alten Meeresmuscheln (Kalkstein). Aber wie diese mensch-hohen malerischen Türme entstanden sind, bleibt ein Geheimnis der Natur.

Im Hintergrund, gleich hinter der Spitze der mittleren Zinne, befindet sich eine helle Mondsichel. Das unheimliche Leuchten um den Mond ist überwiegend Zodiakallicht. Es ist Sonnenlicht, das an Staubkörnchen reflektiert wird, die zwischen den Planeten des Sonnensystems umlaufen.

Oben wölbt das zentrale Band unserer Heimatgalaxie, der Milchstraße, einen Bogen. Zahlreiche berühmte Sterne und Nebel sind im Hintergrund des Nachthimmels ebenfalls sichtbar.

Dieses Panorama aus 29 Einzelaufnahmen wurde nach sorgfältiger Planung im September 2015 aufgenommen und zusammengestellt. Die Planung umfasst den Mond, die Felszinnen und ihre Schattenbildung. Das starke Zodiakallicht war aber eine angenehme Überraschung.

Himmlische Überraschung: Welches Bild zeigte APOD zum Geburtstag? (ab 1995, deutsch ab 2007)

Zur Originalseite

Konjunktion der Sicheln

Am blauen Tageshimmel ist links unten die Mondsichel, rechts oben die winzige Sichel der Venus.

Bildcredit und Bildrechte: Aldo S. Kleiman

Diese Aufnahme aus Rosario in Argentinien entstand in der Dämmerung. Sie zeigt die enge Konjunktion der beiden hellsten Himmelsobjekte, die am 1. Februar im Westen am Abendhimmel des Planeten Erde zu sehen waren. Das Bild wurde mit einem Teleobjektiv aufgenommen und zeigt die zunehmende Mondsichel und die abnehmende Venussichel in den gegenüberliegenden Ecken.

Zum Aufnahmezeitpunkt war der zunehmende Mond etwa drei Tage alt. Die von der Sonne beleuchtete schmale Mondsichel wird bis zum 14. Februar zu einem hellen Vollmond heranwachsen.

Wie der Mond zeigt auch die Venus wechselnde Phasen, während sie die Sonne umläuft. Von der Erde aus gesehen, wird die von der Sonne beschienene Sichel dieses inneren Planeten schmaler, während die scheinbare Größe weiter zunimmt, wenn die Venus sich uns nähert.

Als Valentinsgruß aus dem Sonnensystem wird die Venus, die nach der römischen Göttin der Liebe benannt ist, am Abendhimmel der Erde um den 14. Februar herum außerdem ihre größte Helligkeit erreichen.

Zur Originalseite

Titan-Landung: Film von Huygens‘ Abstieg

Video-Credit: ESA, NASA, JPL, U. Arizona, E. Karkoschka

Wie sieht es aus, wenn man auf dem Saturnmond Titan landet? Die Huygens-Sonde der Europäischen Weltraumagentur (European Space Agency, ESA) befand sich 2005 im Landeanflug auf dem bewölktesten Mond des Sonnensystems. Dabei wurde ein Zeitraffer-Video aus den Aufnahmen erstellt.

Huygens trennte sich von der robotischen Raumsonde Cassini, nachdem sie Ende 2004 in den Orbit um Saturn eingeschwenkt war. Dann begann die Annäherung an Titan. Nach der Ankunft stürzte Huygens zwei Stunden lang der Oberfläche von Titan entgegen. Die ersten Bilder zeigen im Wesentlichen die dichte Atmosphäre des Mondes.

Die computergesteuerte Sonde war so groß wie ein Lkw-Rad. Sie stieß einen Fallschirm aus, um den Absturz zu verlangsamen. So stach sie in die dichte Wolkendecke und begann mit der Bildübertragung. Die Bilder zeigen eine merkwürdige Oberfläche in großer Entfernung, die nie zuvor in sichtbarem Licht beobachtet worden war.

Huygens sandte auch einmalige Bilder von der Landung in einem ausgetrockneten Meer und von der 90-minütigen Dauer des Überlebens dort. Sie zeigen eine sonderbare Ebene aus dunklem, sandigen Boden, übersät mit glatten, hellen, faustgroßen Eisbrocken.

Zur Originalseite

Vollmond, Vollmars

Mitten im Bild steht der Vollmond. Dahinter verläuft etwas, das wie eine Perlenkette aussieht. Es sind Einzelbilder des Planeten Mars, der hinter dem Mond verschwand und dann wieder auftauchte.

Bildcredit und Bildrechte: David Bowman

Am 13. Januar standen der volle Mond und der volle Mars hell und nahe beieinander am Himmel des Planeten Erde gegenüber der Sonne. Von einigen Orten in Nordamerika und Nordwestafrika aus gesehen wurde der Mars sogar bedeckt. Er zog also hinter dem Mond entlang.

Diese Bildsequenz aus Richmond in Virginia in den USA folgt der abendlichen Mondbedeckung vor, während und nach dem mit Spannung erwarteten Himmelsschauspiel. Diese Zeitreihe wurde mit einem Teleskop aufgenommen. Alle zwei Minuten wurde während des Ereignisses ein Bild erstellt und dabei der Mond über Stunden hinweg verfolgt. Infolgedessen scheint die Bewegung des Roten Planeten aufgrund der leicht unterschiedlichen scheinbaren Bewegung des Mondes einem sanft gekrümmten Pfad zu folgen.

Die nächste Bedeckung des hellen Planeten Mars durch den Mond findet am 9. Februar statt, wenn sich der Mond mehr als halb voll ist. Planetenbedeckungen durch den Mond sind allerdings immer nur von einem Streifen auf der Erdoberfläche aus sichtbar. Die Bedeckung des Mars am 9. Februar wird von Teilen Russlands, Chinas, Ostkanadas, Grönlands und anderen (hauptsächlich nördlichen) Orten aus zu sehen sein. Für den Rest des Planeten Erde ergibt sich eine enge Konjunktion des hellen Mondes mit dem Mars.

Galerie: Mond-Mars-Bedeckung im Januar 2025

Zur Originalseite

Wolfsmond verdeckt Mars

Der obere Teil des Mondes ist fast bildfüllend dargestellt. Am oberen Rand bedeckt er teilweise den viel kleiner wirkenden Mars.

Bildcredit und Bildrechte: Imran Sultan

Verschluckt der Mond jemals den Mars? Ja, aber nur in dem Sinn, dass er sich vor den Planeten schiebt. Das passiert nur selten. Gestern war es an manchen Orten in Nordamerika und Westafrika wieder einmal so weit.

Die Verfinsterung war besonders interessant. Nicht nur war der Mond ein voll beleuchteter Wolfsmond. Mars war außerdem auf dem Weg zur Opposition und wirkte beinahe am größten und hellsten. In Opposition kommt Mars der Erde auf seiner Bahn am nächsten, und zwar schon morgen. Eine Bedeckung wird formal auch als Okkultation bezeichnet. Sie dauert typischerweise etwa eine Stunde.

Dieses Bild wurde in der Nähe von Chicago in Illinois (USA) fotografiert. Der größte Satellit der Erde entfernte sich gerade schräg vom Roten Planeten, der weit dahinter stand. Unser Mond schiebt sich gelegentlich vor alle Planeten im Sonnensystem. Angesichts der aktuellen Ausrichtung der Bahnebenen verdeckt Mond den Mars recht bald wieder. Die nächste Verfinsterung ist schon am 9. Februar.

Wachsende Galerie: Mond-Mars-Bedeckung im Januar 2025

Zur Originalseite

Mimas: Kleiner Mond mit großem Krater

Der kleine Saturnmond Mimas besitzt einen riesigen Krater. Auf älteren Bildern erinnert er an den Todesstern aus Star Wars. Im Bild ist der Krater rechts oben, der Zentralberg zeichnet sich markant ab.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, Weltraumforschungsinstitut, Cassini

Was auch immer Mimas getroffen hat, es hat ihn fast zerstört. Was übrig blieb, ist einer der größten Impaktkrater auf einem von Saturns kleinsten runden Monden. Analysen zeigten, dass ein nur geringfügig stärkerer Einschlag Mimas komplett zerschlagen hätte. Der große Krater wurde Herschel genannt nach dem Astronomen Sir William Herschel, der den Saturnmond 1789 entdeckte. Er durchmisst ungefähr 130 Kilometer und ist oben abgebildet.

Die geringe Masse von Mimas bewirkt, dass die Schwerkraft an seiner Oberfläche gerade groß genug ist, um die Kugelgestalt herzustellen und gleichzeitig schwach genug, dass eine dermaßen große Struktur an der Oberfläche bestehen kann. Mimas besteht überwiegend aus Wassereis mit Gesteinssplittern; es ist also mit der Vokabel „schmutziger Schneeball“ sehr gut beschrieben.

Das gezeigte Bild wurde während des nächsten Vorbeiflugs gewonnen, der jemals stattgefunden hat. Die robotische Raumsonde Cassini passierte Mimas im Jahr 2010, während sie im Orbit um Saturn war.

Zur Originalseite

Ein Himmel voller Planeten

Die Ekliptik wölbt sich über dem verschneiten Gipfel des Ätna auf Sizilien. Darauf sind die Positionen aller derzeit sichtbaren Planeten und des Mondes markiert.

Bildcredit und Bildrechte: Dario Giannobile

In dieser Ansicht des frühen Abendhimmels fehlt nur Merkur in der Parade der Planeten unseres Sonnensystems.

Fast genau gegenüber der Sonne geht der helle Mars auf. Ihr findet ihn im Bild ganz links. Die anderen mit bloßem Auge sichtbaren Planeten Jupiter, Saturn und Venus könnt ihr auch erkennen. Die Positionen der lichtschwachen Planeten Uranus und Neptun sind in der Nähe der als Linie eingezeichneten Ekliptik markiert.

Ganz rechts nahe dem Westhorizont seht ihr die Mondsichel nach Sonnenuntergang. Ihre Oberfläche wird teils vom Erdschein erhellt.

Diese zusammengesetzte Panorama wurde am 2. Januar aufgenommen. Im Vordergrund seht ihr den Silvestri-Krater des Ätna auf dem Planeten Erde.

Im gesamten Monat Januar könnt ihr die Planeten am frühen Abendhimmel sehen. Wenn ihr euch in den kontinentalen USA oder im Osten Kanadas aufhaltet, könnt ihr am 13. Januar sehen wie der fast volle Mond vor dem Mars vorbeizieht.

Zur Originalseite