Vollmond im Bergschatten

Hinter einem dunklen Gelände breitet sich eine Nebeldecke bis zum Horizont aus, dahinter steigt am Himmel im Abendrot der Schatten eines Vulkans auf. Im Schattenkegel leuchtet der aufgehende Mond.

Bildcredit und Bildrechte: Greg Chavdarian

Auf diesem Schnappschuss geht der Vollmond im Schatten eines Vulkans auf. Er entstand am 15. Oktober nahe dem Gipfel des Mauna Kea auf Hawaii. Hinter dem Fotografen fand ein prächtiger Sonnenuntergang statt. Die Anordnung der Szene im Sonnensystem ist scheinbar ein Widerspruch, weil der helle Mond im dunklen Schatten steht.

Das unregelmäßige Profil des Berges wirft einen dreieckigen Schatten. Das ist normal. Die Form entsteht durch die Perspektive beim Blick vom Gipfel in die dichte Atmosphäre. Der antisolare Punkt – das ist der Punkt gegenüber der Sonne – geht auf, wenn die Sonne untergeht. Er liegt beim perspektivischen Fluchtpunkt des Bergschattens.

Wenn man den kegelförmigen Erdschatten in die Gegenrichtung der Sonne verlängert, ist er in der Entfernung des Mondes nur wenige Monddurchmesser groß. Daher reflektiert der Jagdvollmond im Oktober, den wir im abendlichen Bergschatten sehen, immer noch das Sonnenlicht. Für eine Finsternis ist er zu weit vom Gegensonnenpunkt und vom verlängerten Erdschatten entfernt.

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