Von Wolken umrahmt

An einem dunklen taubenblauen Himmel ist der zarte Sichelmond unten von einem Wolkenstreifen bedeckt, die Nachtseite ist von der Erde beleuchtet. Unten leuchtet der Planet Merkur.

Credit und Bildrechte: Pete Lawrence (Digital-Astronomy)

Beschreibung: Letzten Sonntag zeigte sich in der abendlichen Dämmerung eine junge Mondsichel am westlichen Horizont. Der junge Mond teilte sich den Himmel mit dem lieblichen Sternhaufen der Plejaden und dem wandernden Planeten Merkur. Eine ähnliche Zwielicht-Szenerie wie diese von Wolken umgebene stimmungsvolle Himmelslandschaft aus Selsey im Vereinigten Königreich war auf der ganzen Welt zu sehen. Die schmale, sonnenbeleuchtete Mondsichel, die unter den Plejaden aus einer Wolkenbank auftauchte, ist überbelichtet. Die dunkle Nachtseite des Mondes ist eindrucksvoll klar zu erkennen, weil sie vom Erdlicht beleuchtet wird. Der helle innerste Planet Merkur liegt im unteren Teil des Bildfeldes. Merkur bleibt in den kommenden Tagen nach Sonnenuntergang nahe den Plejaden tief im Westen, es handelt sich um eine länger dauernde Konjunktion des Planeten mit dem Sternhaufen, welche Himmelsbeobachtern eine ausgezeichnete Fernglasansicht bietet.

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GRB 090423: Die fernste je gemessene Explosion

Im Kreis ist das Nachleuchten der fernsten Explosion markiert, die je beobachtet wurde.

Credit: Gemini-Observatorium / NSF / AURA, D. Fox und A. Cucchiara (Pennsylvania State University) und E. Berger (Harvard Univ.)

Beschreibung: Letzte Woche entdeckte das Weltraumteleskop SWIFT der NASA eine Explosion im Gammastrahlenbereich, die so mächtig war, dass sie deutlich durch das gesamte sichtbare Universum herüber zu sehen war. Bei diesem Gammablitz, der weiter entfernt war als alle bekannten Galaxien, Quasare oder optischen Supernovae, wurde eine Rotverschiebung 8,2 gemessen. Damit ist er die am weitesten entfernte Explosion jeglicher Art, die je beobachtet wurde. GRB 090423 ereignete sich nur 630 Millionen Jahre nach dem Urknall und detonierte so früh, dass die Astronomen keinen direkten Hinweis hatten, dass es damals überhaupt etwas gab, das explodieren hätte können. Das zarte infrarote Nachleuchten von GRB 090423 wurde binnen Minuten nach der Entdeckung von großen erdgebundenen Teleskopen festgehalten. Das Nachleuchten auf diesem Bild des riesigen Gemini-Nord-Teleskop auf Hawaii (USA) mit einem Kreis markiert. Eine Möglichkeit ist, dass sich dieser Gammablitz in einer der allerersten Sterngenerationen ereignete und die Geburt eines frühen schwarzen Loches ankündigte. Jedenalls liefert GRB 090423 einzigartige Daten aus einer relativ unerforschten Epoche unseres Universums und von einem fernen Leuchtfeuer, von dem aus das entstehende Universum untersucht werden kann.

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NGC 4565: Galaxie von der Kante

Die Galaxie im Bild sieht aus wie eine Spindel, weil wir sie von der Seite sehen. Die ganze Länge entlang verläuft quer über den hellen, leicht gebauschten Kern ein kräftiges dunkles Staubband.

Credit und Bildrechte: Roth Ritter (Dark Atmospheres)

Beschreibung: Ist unsere Galaxis auch so dünn? Wir glauben schon. Die prächtige Spiralgalaxie NGC 4565 ähnelt wahrscheinlich unserer Galaxis, ist jedoch aus großer Entfernung von der Kante zu sehen. Die helle Galaxie NGC 4565, wegen ihrem schmalen Profil auch als „die Nadel“ bekannt, ist eine Station bei vielen Teleskopspaziergängen am nördlichen Himmel, da sie im zarten, aber gepflegten Sternbild Haar der Berenike liegt. Dieses scharfe Farbbild enthüllt den zentralen aufgewölbten Kern, der vom Licht einer Population älterer gelblicher Sterne dominiert wird. Der Kern ist auf dramatische Weise von undurchsichtigen Staubstraßen durchschnitten, welche die dünne galaktische Ebene von NGC 4565 zusammenschnüren. NGC 4565 ist etwa 30 Millionen Lichtjahre entfernt und hat einen Durchmesser von mehr als 100.000 Lichtjahren. Manche Himmelsfreundinnen* halten NGC 4565, die schon mit einem kleinen Teleskop sichtbar ist, für ein bedeutendes himmlisches Kunstwerk, das Messier ignoriert hat.

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Prometheus erzeugt Strömungsbänder in den Saturnringen

Von links oben nach rechts unten verlaufen zwei helle Ringstreifen, die von einem dunklen Streifen schräg von links oben nach rechtsunten gekreuzt werden. Links oben ist ein dunklr Mond erkennbar.

Credit: Cassini-Bildgebungsteam, ISS, JPL, ESA, NASA

Beschreibung: Was verursacht diese seltsamen dunklen Schlieren in Saturns Ringen? Prometheus. Ein kreisförmiger Tanz, an dem der Saturnmond Prometheus beteiligt ist, erzeugt fortwährend ungewöhnliche helle und dunkle Ströme in Saturns F-Ring. Prometheus umrundet Saturn zwar innerhalb des dünnen F-Rings, wagt sich jedoch etwa alle 15 Stunden in seinen inneren Rand vor. Dann zieht seine Gravitation die nächstgelegenen Ringpartikel zu dem 100 Kilometer großen Mond. Das Ergebnis ist nicht nur ein Strom heller Ringteilchen, sondern auch ein dunkles Band, wo zuvor Ringpartikel waren. Da Prometheus schneller wandert als die Ringteilchen, zieht der eisige Mond bei jeder Passage einen neuen Teilchenstrom heraus. Manchmal sind mehrere Ströme oder Knicke auf einmal zu sehen. Dieses Bild wurde Mitte Jänner von der Robotersonde Cassini im Saturnorbit aufgenommen. Der längliche Mond Prometheus ist links oben im Bild zu sehen.

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NGC 4676: Wenn Mäuse kollidieren

In der Mitte des dunklen bildes sind zwei Galaxien mit großen hellen Kernen, eine davon hat einen rudimentären Spiralarm, die andere hat einen lang gezogenen Schweif, der nach rechts oben reicht.

Credit: ACS Wissenschafts- und Technikteam, Weltraumteleskop Hubble, NASA

Beschreibung: Diese beiden mächtigen Galaxien reißen sich gegenseitig auseinander. Sie sind als „Die Mäuse“ bekannt, weil sie so lange Schweife haben – jede Spiralgalaxie ist wahrscheinlich schon durch die andere hindurchgewandert. Wahrscheinlich werden sie wieder und wieder kollidieren, bis sie schließlich verschmelzen. Die langen Schweife werden durch den Unterschied zwischen dem gravitativen Sog auf der nahen und der fernen Seite jeder einzelnen Galaxie erzeugt. Weil die Entfernungen so groß sind, findet die kosmische Wechselwirkung in Zeitlupe statt – im Laufe von Hunderten Millionen Jahren. NGC 4676 liegt etwa 300 Millionen Lichtjahre entfernt im Sternbild Haar der Berenike (Coma Berenices), und gehört wahrscheinlich zum Coma-Galaxienhaufen. Dieses Bild wurde mit der Advanced Camera for Surveys des Weltraumteleskops Hubble aufgenommen, welche empfindlicher als die früheren Hubble-Kameras ist und ein größeres Bildfeld aufnehmen kann. Die Kamera soll während des kommenden Shuttlefluges gewartet werden.

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Dunkle Markierungen am Himmel

Das Bild zeigt einige kleine trichterförmige Nebel, zwei davon sind etwas größer. Vor den Sternen im Hintergrund windet sich der dunkle Nebel Barnard 7.

Credit und Bildrechte: Steve Cannistra (StarryWonders)

Der amerikanische Astronom Edward Emerson Barnard katalogisierte Anfang des 20. Jahrhunderts anhand von Weitwinkelaufnahmen dunkle Markierungen am Himmel. Barnards Flecken sind dunkle Nebel, also interstellare Wolken aus undurchsichtigem Staub und Gas. Ihre Formen sind kosmische Silhouetten, sie liegen vor dichten Sternfeldern und Sternbildungsregionen in der Ebene unserer Milchstraße.

Dieses detailreiche Teleskopbild entstand Anfang des 21. Jahrhunderts. Es zeigt eine hübsche Anordnung von Barnards Staubnebeln in der Taurus-Molekülwolke im Sternbild Stier. Die Taurus-Molekülwolke ist etwa 400 Lichtjahre entfernt. Das Bild ist fast 1 Grad breit. Rechts oben ist Barnard 7, das 7. Objekt im Katalog, neben einem bläulichen Reflexionsnebel. Der junge veränderliche Stern RY Tauri schält sich oben in der Mitte aus einem gelblichen Staubkokon.

Viele von Barnards dunklen Nebeln sind ungefähr ein Lichtjahr groß. Wahrscheinlich entstehen darin in Zukunft neue Sterne.

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Mond und Morgenstern

Das Bild zeigt die Sichel der Venus rechts unten und fast bildfüllend die Sichel des Mondes, die aber so blass ist, dass man sie kaum sieht.

Credit und Bildrechte: David Cortner

Beschreibung: Am Mittwoch gingen Mond und Venus am frühen Morgenhimmel gemeinsam auf. Diese gut komponierte Himmelslandschaft stammt aus dem Rutherford College in North Carolina im Osten der USA. Sogar durch die Wolken hindurch waren beide als hübsche Sicheln zu sehen. Weit im Westen konnten Himmelsbeobachter in Nordamerika sehen, wie der Mond vor der Venus vorüberzog. Der helle Planet verschwand hinter der sonnenbeleuchteten Seite der Mondsichel und tauchte am dunklen Rand wieder auf, als die Morgendämmerung schon das Tageslicht ankündigte. Die schwächere Mondsichel war abnehmend, da sie sich der heutigen Neumondphase näherte. Die Sichelvenus nimmt nach Beginn ihrer Sichtberkeitsperiode als gleißender Morgenstern zu und wird in den kommenden Monaten breiter, während die Venus am Morgenhimmel höher steigt.

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Sharpless 308

Das Bild zeigt einen blauen, blasenartigen Nebel, der fast das ganze Bild ausfüllt. Aus dem Sternenteppich leuchten in der Mitte und rechts zwei hellere Sterne hervor.

Credit und Bildrechte: Don Goldman

Beschreibung: Diese kosmische Blase, die von den schnellen Sternwinden eines heißen, massereichen Sterns aufgeblasen wird, ist riesig. Sie ist als Sharpless 308 katalogisiert, liegt etwa 5200 Lichtjahre entfernt im Sternbild Canis Major und bedeckt mehr als 2/3 eines Grades am Himmel (im Vergleich dazu: der Vollmond bedeckt 1/2 Grad). Das entspricht einem Durchmesser von 60 Lichtjahren in der geschätzten Entfernung. Der massereiche Stern selbst, ein Wolf-Rayet-Stern, ist der helle blaue nahe der Mitte des Nebels. Wolf-Rayet-Sterne haben mehr als 20 Sonnenmassen und befinden sich möglicherweise in einer kurzen Phase vor einer Supernova in der Entwicklung eines massereichen Sterns. Schnelle Winde dieses Wolf-Rayet-Sterns erzeugen diesen blasenförmigen Nebel, indem sie sich langsamer bewegendes Material aus einer früheren Phase der Entwicklung zusammenfegen. Der windgeblasene Nebel hat ein Alter von etwa 70.000 Jahren. Die relativ blasse Emission, die in diesem ausgedehnten Bild eingefangen wurde, wird von dem Leuchten ionisierter Sauerstoffsatome beherrscht, die in bläulichen Farbtönen dargestellt werden.

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